Cinque Torri

Ende September 2012

Zwischen dem Falzaregopass und dem Tal von Cortina d' Ampezzo sieht man immer wieder eine charakteristische Felsformation herausragen: die Fünf Türme - Cinque Torri. Da wir von unserem geliebten Elbsandsteingebirge auf solche einzelstehenden Felsen geprägt sind, zogen uns auch die Cinque Torri magisch an. Das Gestein der Felsen ist allerdings von völlig anderer Herkunft und Gestalt. Während der Elbsandstein passend zum "breetgemährten säggschn" Dialekt eher rundgelutscht verwittert, teilt sich der härtere Dolomitenkalk in viel scharfkantigere Blöcke passend zum italienischen "Stakkato".

Auch hier hatten sich, wie am Lagazuoi, die Österreicher und Italiener im ersten Weltkrieg gegenseitig bekriegt ohne zu bedenken, dass es den Cinque Torri völlig egal ist, wer gerade Kaiser ist. Von dieser bekloppten Zeit berichtet das Freiluftmuseum, durch das ein interessanter Abstiegsweg von den fünf Türmen führt.

Aber Moment mal, wie sind wir eigentlich hochgekommen? Im Sommer und Winter werden offensichtlich Sessellift und Skilifte genutzt, um die Gegend zu bevölkern. Wenn wir außerhalb der Saison unterwegs sind, dann haben Hütten und Sessellifte gerade Pause. Das hat Methode, denn nur so können wir garantieren, solche schönen und einsamen Bergmomente zu erleben und auf diese Website zu bringen. 🙂

Wir starteten also am großen Parkplatz, zu dem man direkt in einer Serpentine des Passo Falzarego abfährt. Unterhalb des Sesselliftes führt ein kleiner Steig hinauf, auf dem man ganz prima die 350 Höhenmeter bis zum Rifugio Cinque Torri aufsteigen kann. Die fünf Türme kommen erst ziemlich weit oben in Sicht, aber wenn man sich umdreht, sieht man hinter sich die imposanten Wände von Lagazuoi und Tofane.

Leider kann ein Fotoapparat die Ausstrahlung solcher riesigen Felsen immer nur ungenügend einfangen, es lohnt sich also immer noch, den Cinque Torri selbst einen Besuch abzustatten. Wer will, kann auch auf die Türme hinaufklettern, dafür braucht er aber Kletterausrüstung. Die Routen beginnen im III. Grad. Im Abstieg sollte man den Abzweig von der Fahrstraße Richtung Lago Bai di Dones nicht verpassen, sonst hat man gleich mal 10 km Umweg über die Passstraße vor sich.

Hatte ich schon erwähnt, dass es sich absolut lohnt, die fünf Türme zu besuchen? Dann sage ich es nicht noch einmal.