Karlhochkogel am Hochschwab

10.6.2008

Wanderung auf den Karlhochkogel (2.096 m)

Der Alpengasthof Bodenbauer (884 m) war Ausgangspunkt unserer Wanderung im Hochschwabmassiv. Eine Tafel warnte uns eindringlich, die Runde durch das G’hackte auf den Hochschwab und über die Häuslalm an einem Tag zu gehen - es soll bei dieser Tour schon Fälle von tödlicher Erschöpfung gegeben haben.

Wir wanderten durch das Trawiestal und durchquerten dabei alle alpinen Vegetationszonen. Am G’hacktbrunn (1.785 m) zweigt der steile Weg zum Klettersteig ins G’hackte ab. Im G’hackten lag noch Altschnee, deshalb gingen wir den Klettersteig nicht. Wir entschieden uns spontan um, nicht auf den Hochschwab, sondern auf den Karlhochkogel über den Trawiessattel zu gehen, denn auch im Weg vom Trawiessattel zum Schiestlhaus lag noch eine Menge Altschnee.

Zum Karlhochkogel hinauf wanderten wir über weiche Matten und sahen Gämsen und Murmeltiere. Die Gämsen ästen in unserer Gegenwart seelenruhig weiter, es sah fast so aus, als freuten sie sich, dass mal Besuch kommt. Auf den Karlhochkogel gehen nur wenige, die meisten wollen eher auf den berühmteren Nachbarn, den Hochschwab, so wie wir das ja auch ursprünglich vorhatten. Auf dem Gipfel hatten wir einen tollen Blick auf das Hochschwabmassiv mit dem futuristisch anmutenden Schiestlhaus, das erste hochalpine Passivhaus.

Bei unserer Rast am Gipfelkreuz sahen wir in Richtung Süden eine kleine Hütte, von der ein Pfad ins Tal führte. Um nicht wieder den Weg durch das Trawiestal zu gehen, entschieden wir uns für diesen Abstieg. Bis zu der kleinen Hütte ging es ca. 300 Höhenmeter ohne Weg über Matten und Restschnee. Dann wanderten wir auf dem schmalen Jagdsteig, den wir von oben gesehen hatten, durch den Karlgraben. Der Weg zog sich ganz schön in die Länge, aber wir konnten an einem Wasserfall unsere heiß gelaufenen Füße kühlen. Immerhin hatten wir an diesem Tag ca. 1.200 Höhenmeter hoch und runter bewältigt.

Wie das Gipfelbuch zeigte, wird der Karlhochkogel nicht allzu oft bestiegen, aus unserer Sicht völlig zu Unrecht, denn die Runde bietet tolle Aussichten und der Weg zum Gipfel ist sicher schöner als die Wege über die steinigen Flanken des Hochschwabs.