Königswinkel-Radtour

Mitte Mai 2023

Der Königs­winkel im Allgäu ist die Region um Füssen, Pfronten und Schwangau und benannt nach den Königs­schlössern Neu­schwan­stein, Hohen­schwan­gau und Hohes Schloss Füssen, aber auch die Burgen Falken­stein, Hohen­frey­berg und Eisenberg gehören dazu. Die Gletscher der letzten Eiszeit hinter­ließen vor den Ammergauer und Allgäuer Alpen eine malerische Hügel­landschaft, in der im Sommer zahlreiche Seen, wie Forggen-, Hopfen- und Bann­wald­see, zum Baden einladen.

Noch ist kein Badewetter, es ist eher kühl und bedeckt, aber bestes Wetter für eine Radtour. Wir starten vom Camping­platz Bann­wald­see und fahren zunächst einen Kilometer an der Brunner Ach entlang. Erst beim Mühlberger Hof gibt es eine Brücke, über die wir auf den Weg über die Hügel am Westufer des Forggen­sees kommen. Einsam radeln wir vorbei am Hegats­rieder und am Illasbergsee bis zum Staudamm Roßhaupten, der den Lech in der Sommer­saison zum Forggensee aufstaut.

Nun könnten wir auf dem Lechradweg am Westufer des Forggen­sees weiter nach Süden radeln, das ergäbe aber keine besonders schöne Runde. Statt­dessen fahren wir bei Roßhaupten weiter nach Westen. Die Gletscher haben einen Höhen­rücken hinter­lassen, der ca. 250 m über der umgebenden Landschaft aufragt und dessen höchste Erhebungen der Zwiesel­berg und der Senkele­kopf sind. Der Höhenzug ist bewaldet, bietet aber nach Süden hin einige schöne Ausblicke auf den Königs­winkel. Wir machen einen kurzen Stopp am Eckele­weiher, der einen Eindruck der alten Allgäuer Moor­land­schaften vermittelt. Danach radeln wir zwischen Senkele­kopf und Zwiesel­berg über einen Sattel und halten uns weiter am Hang des Höhen­rückens, denn erst bei Unter­halden können wir die A7 unter­queren, die uns sonst etwas den Weg versperrt.

Warum dieser Umweg? Wir wollen uns auch noch die Burgruinen Hohen­freyberg und Eisenberg ansehen. Dort strampeln wir aber nicht hinauf, wir sind keine Mountain­biker. 😉 Statt­dessen parken wir die Fahrräder in Eisenberg und wandern über einen kleinen, steilen Weg zu den Burgen hinauf. Unterwegs gibt es eine leckere Stärkung an der Schloß­berg­alm mit herrlicher Aussicht. Auch von den beiden Burgruinen haben wir ein schönes Panorama und wir sehen "gegenüber" schon den Falken­stein­kamm, über den wir am nächsten Tag wandern werden.

Von Eisenberg radeln wir über kleine Dörfer zum Hopfensee. Die Autobahn ist diesmal kein Hindernis: unter unserer Strecke verläuft sie durch den Reinertshof-Tunnel. Der Uferweg am Hopfensee ist zunächst sehr idyllisch. In Hopfen am See müssen wir allerdings auf die recht befahrene Straße ausweichen, da die Ufer­promenade den Fußgängern vor­be­hal­ten ist. An Fahrrad­fahrer hat man in dem sehr touristischen Ort leider nicht gedacht. Außerhalb des Ortes gibt es dann aber einen separat abgesetzten Fahrradweg neben der Straße nach Füssen.

In Füssen wird der Forggen­see-Rund­weg über eine separate Brücke über den Lech geleitet. Und weil es uns noch Spaß macht, fahren wir einen kleinen Umweg bis zur Landzunge Brunnen. Inzwischen ist es ziemlich windig geworden, an der Landzunge rollen die Wellen ans Ufer, fast wie am Meer. Wir haben es nun nicht mehr weit, entlang von Mühlberger und Brunner Ach radeln wir zurück zum Camping­platz.

Die ca. 55 km lange Tour ist eine aussichts­reiche Radrunde mit kleiner Wander­einlage zu den Ruinen und wir können sie sehr empfehlen. Deshalb vergeben wir fast unsere Höchst­wertung: