Radtour durch Mittelfranken und Schwaben

Himmelfahrt 2016, Anfang Mai

"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah."

Auf der Suche nach einer Radtour für 4 Tage Himmel­fahrts-Wochen­ende zuerst unsere Tour­karte auf der Web­site angesehen und fest­gestellt, dass es in Mittel­franken und Schwaben bestimmt noch einiges zu entdecken gibt. Durch die Kombi­nation mehrerer Rad­wege ergab sich eine Tour, die unter­wegs noch mehr zu bieten hatte, als wir vorher annahmen.

Wegen der für uns günstigen Anreise starteten wir am großen Brombach­see in der Nähe von Plein­feld. Am Ufer entlang und über einen Damm zum Igels­bach­see gibt es einen frisch renovierten, sehr bequemen Radweg über den man zum Altmühl­über­leiter kommt, wobei man erstmals die Europäische Haupt­wasser­scheide überquert. Danach ging es weiter zum Altmühl­see. Dem Feier­tag entsprechend waren dort einige Ausflügler, aber dafür gab es auch leckere fränkische Brat­wurst und das dazu passende Bierchen. Je weiter wir uns von Gunzen­hausen entfernten, desto leerer wurde es auf dem Altmühltal-Radweg, den wir kurz vor Ornbau bereits wieder verließen. Über Burk und Dürrwangen führte uns die erste Etappe nach Dinkelsbühl.

Dinkelsbühl kannten wir schon von einer früheren Wörnitz-Paddeltour und wir ließen uns gern wieder von dieser mittel­alterlichen Stadt verzaubern. Der Camping­platz liegt mit dem Fahrrad gut erreichbar am Stadt­rand und so blieben wir bis zur spät­abendlichen Stadt­führung mit dem Nacht­wächter in der Stadt.

Am nächsten Morgen drehten wir noch eine Runde um die Stadt­mauer und radelten dann nach Norden entlang der durchs Schilf mäandernden Wörnitz in das kleine Städtchen Feucht­wangen. Obwohl es dort auch einige mittel­alterliche Ecken gibt, konnte Feucht­wangen mit Dinkels­bühl nicht mithalten, hat aber auch sein Flair. Den kleinen Schlenker über Feucht­wangen hatten wir auch eingebaut, damit die Strecke zu unserem nächsten Tages­ziel Ellwangen nicht zu kurz wurde. Zufällig durften wir dadurch auch noch bei einem kleinen Feuerwehr­fest unseren Durst löschen. Über Larrieden und Kreßberg radelten wir, am Ende mit ordentlichem Gefälle, zum Kocher-Jagst-Radweg im Jagst­tal bei Crailsheim.

Möglicherweise wäre der Hohenlohe-Ostalbweg die bessere Wahl gewesen, der Jagst­radweg jedenfalls verlief für unseren Geschmack zu oft zu nah an einer gut befahrenen Bundes­straße entlang. Und weil auch keine Wirtschaft (mehr) zu einer Rast einlud, wurde der Weg ab Crails­heim bis kurz vor Ellwangen zu einer echten Durst­strecke. Erst kurz vor Ellwangen mit Blick auf die Wallfahrts­kirche Schönen­berg gab es eine Radfahrer­tankstelle am Sportplatz.

Der Camping in Ellwangen liegt direkt am Jagst­ufer ein Stück außerhalb der Stadt. Nach leckerem Abendbrot in der historischen Altstadt stiegen wir noch hinauf zum Schloss ob Ellwangen mit schönem Blick über die Stadt, die allerdings sehr wenig beleuchtet war. Gut für die Umwelt, weniger gut für den Touristen. 🙂

Ab Ellwangen verlief der Jagsttal­radweg schön durchs Grüne mit kleinem Abstecher zu einem alten Limestor und vorbei am Bucher Stausee. Am Albtrauf verließen wir den Jagst­radweg und strampelten über den Riesrand vorbei am Ipf und dann in den brett­ebenen Meteoriten­krater. Nörd­lingen ist genauso sehenswert wie Dinkels­bühl, war nur gerade etwas voll wegen des Stadtfestes. Die Strecke nach Wemding zum Camping am Waldsee zog sich dann noch ganz schön in die Länge, nachdem mitten im Ries heftiger Gegenwind aufkam.

Am nächsten Morgen lag uns wieder der Krater­rand mit ordent­licher Steigung im Weg, aber dafür ging es dann in Schuss­fahrt durchs Möhren­bachtal in Richtung Altmühl nach Treuchtlingen. Karl dem Großen war es nicht gelungen, die Haupt­wasser­scheide zu überwinden, auf dem Fahrrad war es entlang der Fossa Carolina überhaupt nicht schwer. Dass uns dann noch so viel Historie in Weißen­burg und Ellingen begegnen würde, hatten wir gar nicht so erwartet.

Durchs malerische Rezat­tal ging's dann zurück zu unserem Start­punkt an den Brombach­see und so schloss sich eine sehr erlebnis­reiche Radrunde, die fast die Höchst­wertung bekommt: