Juli 2022
Das Wetter lädt nicht zu ausgedehnten Bergtouren ein, also geht es nach der Loferer Alm touristisch weiter. Vom Camping Grubhof in St. Martin bei Lofer im Salzburger Land sind es nur ein paar Kilometer zu den drei Natur-Sehenswürdigkeiten.
So wie Susi von jedem Aussichtsturm magisch angezogen wird, so sehr interessieren uns beide Klammen und Höhlen. Es ist immer wieder faszinierend, so direkt und nah zu erleben, was Wasser mit Gestein anstellen kann, wenn es nur genügend Zeit hat. Dass viele Klammen und Höhlen erst durch Steiganlagen erschlossen werden mussten, stört uns nicht so sehr, die meisten wären anders für uns gar nicht erreichbar.
So ist es auch bei der Vorderkaserklamm. Im Talgrund ist der Ödenbach ein kleines Bächlein. Nach einigen Metern Aufstieg über Serpentinen sieht man ihn als Wasserfall aus einer hohen Felswand springen, durch die er sich mit 6 mm pro Jahr nach unten sägt. Den Weg durch diese enge Schlucht anzulegen, war bestimmt schwere Arbeit, an der engsten Stelle ist die Klamm gerade einmal 80 cm breit. Dem Bach hört man auch ständig bei seiner Arbeit zu: rundum rauscht und tost es und die Erosionsspuren des Wassers sind überall zu sehen. Wir lassen uns viel Zeit, alles in Ruhe zu bestaunen. Gegenverkehr gibt es in der Klamm nicht, der Rückweg verläuft oberhalb der Schlucht über einen breiten Wanderweg.
Die Lamprechtsofenhöhle, auch Lamprechtshöhle, seltener Lamprechtsofen genannt, liegt direkt an der Talstraße im Saalachtal. Obwohl sie mit über 60 km Länge und 1700 m Höhenunterschied eine der längsten Durchgangshöhlen der Welt ist, scheint sie nicht besonders bekannt zu sein. Zum Glück sind nur 700 m als Schauhöhle ausgebaut, für 60 km Höhlenwanderung hätten wir gar nicht genügend Proviant dabei gehabt 🙂. Der Höhlenbach mündet, direkt nachdem er das Licht der Welt erblickt hat, namenlos in den Wieserbach und danach gleich in die Saalach. Anders als bei den beiden Klammen und vielen Karsthöhlen hat aber nicht vorrangig das Wasser die Höhle gestaltet. Die Höhle bildete sich an der Schichtgrenze zwischen Dolomitgestein und Dachsteinkalk durch Klüfte und Versturz. Deshalb findet man auch nur sehr wenige Spuren der Wasserwirkung; Versinterungen, Tropfsteine und Mineralienbildung, die wir in anderen Höhlen so lieben, fehlen fast vollständig. Vielleicht ist das eine Erklärung für die geringe Bekanntheit.
Der Weg zur Seisenbergklamm ist auch nur ein ganz kurzer "Spaziergang". Hier hört und sieht man den Weißbach bei seiner Arbeit, der seit der letzten Eiszeit hier fleißig am Kalkstein sägt. Obwohl die Bäche alle das gleiche tun, ist doch jede Klamm ein bisschen anders. Manchmal verläuft der Klammweg neben dem Wasser wie bei der Partnachklamm, manchmal wurde er an den engsten Stellen direkt über dem Wasser angelegt wie bei Seisenberg- und Vorderkaserklamm. Wir können nicht behaupten, dass eine von den beiden die schönere ist, deshalb würden wir uns wieder beide ansehen. Die Klammen und die Höhle als touristischen Tagesausflug kann man schon empfehlen. Deshalb gibt es von uns volle .