Juni 2016
Das Slowakische Paradies macht seinem Namen alle Ehre und es hat uns dort so gut gefallen, dass wir - für uns ganz untypisch - gleich eine ganze Woche blieben. Dazu trug auch der äußerst gemütliche Campingplatz Podlesok bei, der nicht nur perfekt am Eingang zum Paradies liegt, sondern auch noch eine herrliche Aussicht auf die gegenüber liegende Hohe Tatra bietet. So konnten wir zu allen unseren Wanderungen direkt von dort starten, mit einer Ausnahme: Einmal fuhren wir zum Startpunkt ein Stück mit dem Fahrrad. Der Campingplatz bietet zwar keine Bademöglichkeit, aber für einen erholsamen Nachtschlaf kann man zuverlässig mit einem kühlen Fallwind direkt aus der Schlucht Sucha Bela rechnen. Dadurch gab es zumindest bei uns auch keine lästigen Insekten zur Abendzeit.
Das Slowakische Paradies ist ein Gebirgsplateau, in dessen Ränder das Wasser Schluchten gegraben hat, durch die abenteuerliche Wege über schmale Pfade, Stege und Leitern und machmal auch direkt durchs Bachbett angelegt wurden. Die Leitern haben teilweise eine schwindelerregende Länge; wer allerdings eine Absicherung wie auf deutschen "Hochsicherheitsklettersteigen" erwartet, dem können wir nur sagen: Fehlanzeige - hier gibt es noch natürliche Auslese 😉. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte also auf jeden Fall vorhanden sein. Auf dem nördlichen Teil des Plateaus liegen die Reste eines alten Klosters und direkt daneben gibt es eine Berghütte mit leckeren slowakischen Speisen, so kann man diesen Versorgungsstützpunkt gut in seine Touren einbauen.
Durch die nördliche Kante des Plateaus hat sich der Fluss Hornad geschnitten und auch an dessen teilweise senkrechte Felswände wurde ein Steig "geklebt". Für die Instandhaltung zahlt man am Wegbeginn einen kleinen Obulus. Die von uns gegangenen Touren haben wir auf der Karte eingezeichnet. Am schönsten fanden wir Sucha Bela und Piecky und den Steig direkt am Hornad. Die Schluchtwege werden generell nur von unten nach oben begangen. Für den Rückweg gibt es überall bequeme Wanderwege.
Die Südseite des Slowakischen Paradieses steigt sanfter an, deswegen sind die Wege dort nicht so spannend und spektakulär wie auf der Nordseite. Der Stausee Palcmanska Masa liegt malerisch in die Landschaft eingebettet, wir haben uns bei einem Ausflug auch den dortigen Campingplatz angesehen, fanden ihn aber nicht so toll.
An den Tagen, an denen wir mal nicht wandern wollten, machten wir Ausflüge, z. B. über Levoca zur Zipser Burg. Die Eishöhle Dobsina lässt sich von dort einfach erreichen und auch die nächstgrößere Stadt Poprad ist einen Besuch wert. Wir hatten leise gehofft, den Hornad durch die Schlucht vielleicht auch paddeln zu können, das geht aber nur im Frühjahr nach der Schneeschmelze - ein guter Grund mal wieder zu kommen.